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Unsere Geschichte

Projektart:

Geschichte

1895-1920

Gründung und Entwicklung

Unsere Musikgesellschaft (heute kurz MGW) wurde 1895 gegründet. Deren Wiege stand im Sternen. Initiant war Anton Hürlimann, mit seinen Brüdern Josef, Hans und Fritz sowie dem Cousin Thomas Hürlimann, zur Schmitte. Der Vater Jakob Anton Hürlimann war für die ersten Instrumente besorgt, nämlich 4 Blechblasinstrumente und eine Klarinette. So gesehen war dies auch der Ursprung der heute noch bestehenden Sechsermusik. 1897, bereits mit acht Mitgliedern, begannen die ersten öffentlichen Auftritte mit der Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und – einmalig! – an der Einweihung der Bahnlinie Zug-Goldau. Damals bereits entstand die Verbindung mit dem Militärschiessverein, die bis heute mit der traditionsgemässen Teilnahme an dessen GV und Tagwach-Blasen anhält.


1902 wurde dann an einer „Constituierenden Versammlung“ die MGW als Verein mit Statutengebung etabliert. Damit konnten auch Passivmitglieder gewonnen werden, so dass das damalige Vereinsvermögen von Fr. 32.85 (!) etwas aufgestockt werden konnte. Zwei Jahre später wuchs der Verein auf zehn Mitglieder an, für die als „Uniform“ ein Hut mit Feder angeschafft wurde. Kostenpunkt: Fr. 31.20 beim Pelz-Weber in Zug. Zur gleichen Zeit entstand auch die erste photografische Aufnahme des jungen Vereins.
Erstmals führte die MGW, ergänzt durch ein Salon-Orchester, in dem die Aktiven natürlich auch mitwirkten, 1905 im Sternen einen Unterhaltungsabend – entsprechend dem heutigen Jahreskonzert – durch. Das Programm darf, vor allem angesichts der geringen Zahl von Mitwirkenden, als sehr ansprechend und anspruchsvoll bezeichnet werden.


Dank dem erstmals angebotenen Jungbläser-Kurs erfuhr die Zahl der Aktiven 1910 mit acht Jungmusikanten einen grösseren Zuwachs.
Politische Ränkespiele um den Einwohnerrat führten jedoch dazu, dass der Verein seine Tätigkeit rigoros einschränken musste, weil Anton Hürlimann, die seit der Gründung treibende Kraft, mit seinem Rücktritt als Dirigent und Präsident drohte und dem Verein anderseits das Probelokal gesperrt wurde! Ein Jahr darauf war aber alles wieder im Lot.
Immer wieder fällt in diesen ersten Jahren die grosse Verbundenheit mit den Schützen auf, die regelmässig auf ihren Ausflügen begleitet und beim Empfang befreundeter Schiessvereine musikalisch unterstützt wurden.
Nach diesem relativ ausführlichen Exkurs in die Gründerjahre werden wir nun die folgende Zeit in geraffter Form, mit einzelnen Schwerpunkten, darstellen.
1920-1945

Zieltsrebig zum 50-Jährigen

Die MGW war als kultureller und sozialer Bestandteil unserer Gemeinde etabliert. Allerdings wurden die Aktivitäten durch die folgenden Kriegsjahre arg eingeschränkt. Erst 1920 (nach 1905!) folgte wieder ein Unterhaltungsabend. Ein bemerkenswertes Jahr folgte 1924. Der Verein weist einen Bestand von 16 Aktivmitgliedern sowie 78 Passivmitgliedern auf. Die Instrumentierung wird mit einem Schlagwerk (kleine und grosse Trommel) komplettiert. Die erste richtige Uniform wird angeschafft. Die gebrauchten Uniformröcke können vom Musikverein Seen-Winterthur übernommen werden. Eine einheitliche Hose wird von den Mitgliedern selbst bezahlt. Zur Deckung der Unkosten, auch für neue Instrumente, wird eine Obligationen-Anleihe ausgegeben. Es werden 230 Obligationen à Fr. 10.-- gezeichnet. Die Gemeinde und die Korporation leisten einen Beitrag von je Fr. 500.--. Dagegen war es mit der Disziplin nicht zum besten bestellt. So beschloss die Kommission (der Vorstand) „in Zukunft jedes Zu-Spät-Erscheinen von über 15 Minuten mit 1 Liter Wein zu büssen“! Ob dies auch heute ein Mittel wäre zur Eindämmung der Absenzen?

1929 erfolgte der Beitritt zum Verband der Musikvereine des Kantons Zug, so dass in der Folge die kantonalen Musiktage regelmässig besucht wurden. Eine nächste Zäsur bildete der Rücktritt von Anton Hürlimann, Gründer und fast vierzig Jahre Dirigent des Vereins. Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im September 1934 übernahm Josef Willi aus Steinhausen den Taktstock, der seinerseits während dreissig Jahren als musikalischer Leiter dienen sollte und sich u.a. auch als Ausbildner des Nachwuchses verdient machte.
Am Plazidusfest 1935 – das Fest einer heute in Vergessenheit geratenen Plazidus- Bruderschaft, die seinerzeit jeweils Ende August mit Festgottesdienst und Prozession gefeiert wurde – trat die Musikgesellschaft erstmals in einer komplett neuen Uniform auf, „die Feldgraue“, in der bereits der Chronist in seinen musikalischen Anfängen steckte!
Es folgten nun die Jahre des 2. Weltkrieges. Im Gegensatz zu 1914/18 konnte die Tätigkeit, mit zeitweiligen Einschränkungen, im gewohnten Rahmen weitergeführt werden. Immer wieder wurden auch die jeweils anwesenden Truppen mit Ständchen beehrt. Es hat nichts mit dem Krieg zu tun, ist aber doch bemerkenswert, dass die letzten Anteile der Obligationen-Anleihe aus dem Jahre 1920 zurückbezahlt, bzw. der MGW grösstenteils erlassen wurden. Und dann war das grosse Jubiläum fällig.

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