Vereine prägen urchige Feier
- Details
- Geschrieben von Manuela Kalbermatten
Neue Zuger Zeitung vom 2. August 2006
Bei Jodel, Alphorn und Blasmusik ging es gestern in Wachwil lüpfig zu und her. Engagierte Vereine hielten das Fest in Schwung.
VON MANUELA KALBERMATTEN
Ein Sennenhemd hier, eine prächtige Tracht dort. Links eine blaue Uniform, im Hintergrund ein Hirtenhemd: Auf dem Schulhausplatz Oeltrotten in Walchwil wimmelte es gestern von urchig gewandeten Menschen. Sie jodelten, liessen die Trycheln dröhnen oder bliesen die Posaune. Andere, gekleidet in T-Shirts mit einer auf dem Kopf stehenden Nationalhymne, grillierten Würste oder verkauften Kuchen. Einmal mehr stand die gestrige Walchwiler 1.-August-Feier ganz im Zeichen der örtlichen Vereine. Sie verleihen dem Landesgeburtstag jährlich seine besondere Note. «Das Fest lebt vom Engagement der Vereine», sagte denn auch Hans Schlegel, Mitglied der Kulturkommission, die als Veranstalterin der Feier verantwortlich zeichnet.
Familiäre Gemeinschaft
Trotz der fast 400 Festfreudigen, die sich unter dem überdachten Teil des Schulhofes auf den Festbänken nieder-gelassen hatten – Nationalfeiertag hin oder her, ab und zu gabs ein paar Tropfen –, herrschte eine sehr familiäre Stimmung. «Man spürt, dass das Fest mit viel Engagement vorbereitet und durchgeführt wird», schwärmte Festbesucher Franz Brülhart, der seit gut 40 Jahren in Walchwil lebt. «Die tollen Musikformationen bereichern die Stimmung, und seit Jahren kommt hier jeweils eine bunt gemischte Gemeinschaft zusammen.» Er selbst geniesse es, viele Bekannte zu treffen und die volkstümliche Stimmung mitzuerleben. Regierungsrat Peter Hegglin forderte die Walchwiler in seiner Festansprache zu gesundem Patriotismus auf. «Hinter unseren guten Verhältnissen steckt viel Arbeit», so Hegglin. «Wir Schweizer dürfen und sollten wieder stolzer auf unser Land sein.» Er rief auch dazu auf, wie die Fussballer der Nationalmannschaft ans Gemeinwohl zu denken. «Seien wir stolz auf unsere Vorfahren, unterscheiden wir Wichtiges von Belanglosem, leisten wir einen Beitrag zur Völkerverständigung und stellen das Allgemeinwohl in den Vordergrund.»
Musiker ziehen alle Register
Rote Lampions und bunte Lämpchen boten dem grauen Himmel während des ganzen Abends Paroli. «Zum Glück haben sich die Leute vom Wetter nicht abschrecken lassen», schmunzelte Tobias Hürlimann, Präsident der Kulturkommission. Das Gegenteil war der Fall: Begeistert lauschte man der Musik. Andächtige Stille herrschte etwa beim feierlichen Klang der Alphornbläser «Echo vo de Bärenegg». Die kleine Juliana Müller zeigte sich gar so fasziniert, dass sie die mächtigen Instrumente von innen inspizierte. Ganz besonders freuten sich die Kinder über den Einmarsch der «Trychler«. Die Kapelle «Echo vom Wildspitz», der Jodlerklub Edelweiss sowie die Trachtentanzgruppe' sorgten für urchige Stimmung und die Musikgesellschaft für festliche Töne. Und spätabends brachte die Riviera-Band noch einmal Schwung auf den Platz.
EXPRESS
- Die Nationalfeier in Walchwil steht ganz im Zeichen örtlicher Vereine.
- Auch gestern boten sie gegen 400 Festfreudigen eine volkstümliche Feier