Alphörner und Wolkenkratzer
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- Geschrieben von Karl Kobelt
Zuger Presse vom 14. März 2005
Kontrastreiches Jahreskonzert der Musikgesellschaft Walchwil
Dem Motto Entertainment entsprechend bot die Musikgesellschaft Walchwil an ihrem Jahreskonzert zusammen mit musizierenden Gästen ein abwechslungsreiches Programm.
Die Musikgesellschaft (MG) Walchwil zauberte mit ihrem Jahreskonzert vom Weekend, durch dessen Programm Nina Brandt erstmals und mit Charme führte, einen Hauch Showbiz-Atmosphäre in den Gemeindesaal. Entertainment lautete das Thema, und als die Musikanten das Medley mit «Songs from the States» intonierten, wähnte man sich, je nach Stück, in den Weiten der Prärie des Mittleren Westens oder unter den Wolkenkratzern New Yorks.
Nicht nur nach Amerika, sondern auch durch Europa führte, die musikalische Reise, etwa mit dem Marsch «Gruss aus Thüringen», der «Slavonicka», bei der Jungdirigent (und Trompeter) Roland Hürlimann den Taktstock schwang, oder mit «Siebzehn Jahr, blondes Haar» sowie mit weiteren zu Evergreens gewordenen Liedern von Udo Jürgens.
Die Heimat wurde nicht vergessen. Im «Swiss Medley» entlockten Bruno Abegg und Franz Hürlimann ihren Alphörnern spezielle Klänge im Samba- und Rumba-Rhythmus. Das Medley enthielt auch Lüpfiges wie «Durch den Wald» und «Örgelihuus», wo-bei Chleveler Plazi Rust und Luzi Hürlimann auf dem Schwiizerörgeli zur Geltung kamen.
Wahre Trommelwirbel gaben Martin Imlig und seine Jungs vom Tambouren-Verein Arth-Goldau zum Besten. Das von Imlig selber komponierte Stück «Cross Bow», bei dem die Trommler ihre neonlichterhellten Stäbe wechselweise auf das eigene Instrument und auf jenes des Nachbarn links und rechts sausen liessen, bildete als akustisches und visuelles Spektakel einen Höhepunkt des Konzerts. Tragende Feierlichkeit vermittelte vor allem «Intrada», ein aus dem Barock stammendes, anspruchsvolles Stück für vier Posaunen, gespielt von Gregor Bochsler, Peter Hürlimann, Stephan Ludewig zusammen mit ihrem Posaunenlehrer Hans Blattmann.
«Ich bin zufrieden.» lautete das Fazit von Viktor Furrer nach dem Konzert, der nach sechs Jahren als Dirigent zurücktritt. Insbesondere freue er sich über die zwanzig jungen Musiker, die er in dieser Zeit für die MG Walchwil habe gewinnen können, sagte er.