Debüt des Dirigenten gelungen

Neue Zuger Zeitung vom 27. März 2000

Walchwil: Jahreskonzert der Musikgesellschaft im Gemeindesaal

Debüt des Dirigenten gelungen

Erstmals dirigierte Viktor Furrer die Musikgesellschaft, und das Korps ging willig auf seine Intentionen ein. Der Abend mit bekannter Filmmusik wurde zum Erlebnis.

VON HANNES E. MÜLLER

Präsident Hans Schlegel brachte es auf den Punkt, als er in seiner Begrüssungs- und Dankesansprache meinte, das Korps spiele gerne unter der Direktion Viktor Furrers.

Wie ein roter Faden zog eine unbändige Spielfreude, gepaart mit Präsenz und dem Willen, sich von der unmissverständlichen Zeichengabe des Dirigenten zu Höchstleistungen animieren zu lassen, durchs sehr gut besuchte Jahreskonzert im fantasievoll dekorierten Gemeindesaal, in welchem die Konterfeis von Charlie Chaplin und Marilyn Monroe nicht fehlten. Kam dazu, dass Felix Marti kompetent und mit viel Humor durchs reichhaltige Programm führte und dass kurze Filmausschnitte die musikalischen Darbietungen ergänzten.

Lauter bekannte Filmmusikstücke
Mit geballter Kraft eröffnete der hervorragende Dritte-Klasse-Verein mit «Raiders March» von John Williams (Indiana Jones) das Jahreskonzert. Wehmut verbreitete Charlie Chaplins «Limelight», während John Barrys «Dances with Wolves» die Zuhörer ins Land der Indianer entführte. Das Schlagzeug- und das Flötenregister brillierten bei Bert Kaempferts bekanntem Ohrwurm «A Swingin´ Safari», und dann gings ab in den Wilden Westen, dies mit Ennio Morricones «The Italian Western», welcher sämtlichen Registern schönste Entfaltungsmöglichkeiten bot (Trompetensolo: Matthias Hürlimann). Mit dem lüpfigen «Polizischt-Wäckerli-Marsch» von Otto Würsch wurde man an den einstmals berühmten Schweizer Schauspieler Schaggi Streuli erinnert (Leitung: Vizedirigent Wolfgang Rust junior).
Bereits zum sechsten Mal durfte die Young Band Walchwil am Jahreskonzert der Musikgesellschaft Walchwil mitwirken. Auch sie stand unter der Leitung von Viktor Furrer, der es ausgezeichnet verstand, die jungen Musikantinnen und Musikanten zu einem kultivierten Spiel anzuleiten. Nichts dem Zufall überlassend, leitete er die anforderungsreichen Konzertstücke, und das Publikum war von der Leistung des musikalischen Nachwuchses derart begeistert, dass es sich eine Zugabe erklatschte.

Weitere Konzerthöhepunkte
Aus dem Sciencefiction-Klassiker «Star War» von John Williams hörte man ein Medley, welches sowohl das Saxofon- und Klarinettenregister im besten Lichte erscheinen liess als auch den Rest des Korps, welches dynamisch differenziert mal mit Trommelfell erschütternder Wucht, mal mit elegischer Zurückhaltung die Filmmelodien interpretierte.
Unvergessen ist Federico Fellins Film «La strada», aus dem «Gelsomina» (Giulietta Masina) von Nino Rota erklang, ein unerhört wehmütiges Stück, das manchen Zuhörer tief bewegte (Trompetensolo: Wolfgang Rust). Mit «The Dance of the Cuckoos» von Hatley/Steinberg, einer effektvoll-überraschungsreichen Filmmusik, «Goldeneye» von Bono & The Edge (James Bond) und «I will follow him» von Stole, Del Roma und Plante («Sister act»), wobei der Dirigent als Nonne verkleidet das Publikum überraschte, gingen die Darbietungen schwungvoll zu Ende. Der Beifall war überwältigend, die Zugaben ein Genuss!

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